Die Begleitung Demenz-Kranker im Alltag – eine Schulungs-und Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige
Die eigene Betroffenheit als pflegende Angehörige mit einem an Demenz erkrankten Elternteil und die Begegnung mit Menschen in ähnlicher Lage in meiner beruflichen Tätigkeit eröffneten und bestätigten mir, wie notwendig und sinnvoll es ist, über die eigenen Erfahrungen mit dem kranken Familienmitglied als pflegende(r) Angehörige(r) zu sprechen.
Besonders entlastend ist es, mit zunehmender Vertrautheit in der Gruppe sich die eigenen Ekel-, Scham-und Schuldgefühle von der Seele zu reden, unseren Ärger, die Müdigkeit, die Gereiztheit, den Widerwillen, die Lieblosigkeit, die Nachlässigkeit …. alles. Und wie gut tut es, mit großer Erleichterung zu erfahren, dass es den Anderen genau so geht ! Und dass es andere Wege des Umgangs mit uns selbst und „unseren“ Kranken gibt !
Das Seminar ist strukturiert in Schulungsform aufgebaut, d.h. es wechseln sich Wissens-Vermittlung und Erfahrungsaustausch ab. Dabei ist die oberste Leitlinie, Mitgefühl für das kranke Familienmitglied ebenso zu entwickeln wie für sich selbst: denn wenn wir mit uns selbst nicht sowohl liebevoll als auch konsequent umgehen (lernen), gelingt es in der Regel auch mit dem Familienmitglied nicht so gut.
Dazwischen sind Entspannungs-und Wohlfühl-Elemente „eingestreut“ und soll es auch an Humorvollem nicht fehlen !
Das Seminar basiert auf drei Teilen:
1. Teil
„Mein an Demenz erkranktes Familienmitglied (Mutter, Vater, Ehemann/Partner, Ehefrau/ Partnerin) Zuhause und ich.“
Kurzes Sich-Bekanntmachen mit den Gruppenteilnehmenden sowie Abklärung der Erwartungen an das Seminar.
Vermittlung von Wissen über Demenz mit dem Schwerpunkt, was pflegende Angehörige im Alltag betrifft und angeleitetes Sammeln der kritischen Punkte im Umgang mit d. kranken Familienmitglied Zuhause.
Erfahrungsaustausch in Zweier-oder Dreier Gruppierung.
Mitteilungs- und Vertiefungsphase mit Klärung von Lösungsmöglichkeiten – allgemein und individuell
2. Teil
„Und wenn es immer schlimmer wird?“
Vermittlung von Wissen über die Hospizbewegung (Begleitung Sterbender) mit dem Schwerpunkt: eine lebensbejahende Haltung entwickeln i.S. von „Leben bis zuletzt“
Vermittlung von und Austausch über Hilfen:
o Wahrnehmen = „für wahr“ nehmen, mit dem Herzen sehen
o Umgang mit Bedürfnissen und Gefühlen
o Kommunikation
o Spiritualität
3. Teil
„Würde und Lebensfreude bewahren“
Mitgefühl statt Funktionieren, Dankbarkeit statt „müssen“. Hier wird vertieft, was im Seminar erarbeitet und erfahren wurde
Jedes Seminar ist anders je nach dem, was die Teilnehmenden mitbringen. An dieser Stelle biete ich als Leiterin eine Zusammenfassung der Themen an, die nach meiner Einschätzung im Verlauf der Gruppenarbeiten bedeutsam und wesentlich waren und biete Möglichkeiten zum Nachdenken, Ausprobieren, Üben, Vertiefen. Abschlussrunde
Das Seminar verteilt die drei inhaltlichen Schwerpunkte auf vier Abende je 2 Stunden.